Solar Powers ist ein gemeinnütziger Verein, der aus einem Projektseminar des Energieseminars („Erneuerbare für die TU – eine Machbarkeitsstudie“) entstanden ist.
Die TU Berlin hat viele Gebäude mit ungenutzten Dachflächen und gleichzeitig einen hohen Energiebedarf. Da die Energiewende im Allgemeinen eher stockenden vorangeht, wollen wir hier aktiv werden, unsere Uni mitgestalten und uns dafür einsetzen, dass ein möglichst großer Teil des Energiebedarfs über erneuerbare Energien bereitgestellt wird. Dafür riefen wir ein Pilotprojekt ins Leben, um die Rentabilität einer flächendeckenden Photovoltaikanlage zu beweisen.
Mit dieser Motivation kamen 25 Studierende zusammen und arbeiteten gemeinsam im interdiziplinären Team zusammen, um dem Ziel einer solaren und erneuerbaren Stromversorgung für die TU Berlin etwas näher zu kommen. Hauptaufgabe des Auftaktprojekts war es, eine Machbarkeitsstudie für erneuerbare Energieanlagen an der Universität zu erarbeiten. Dabei lag der Fokus auf Photovoltaikanlagen, da diese sich leicht realisieren lassen. Es galt vor allem, technische, rechtliche und wirtschaftliche Szenarien zu entwickeln und auszuarbeiten.
Die TU Berlin verfügt auf dem Campus Charlottenburg über viele für Photovolaik-Anlagen gut geeignete Dachflächen, von denen zunächst nur 16 näher betrachtet wurden. Aus diesen Dächern begebe sich eine potentielle Gesamtfläche von 28.780 m². Das entspricht sieben Fußballfeldern, die komplett mit PV-Anlagen ausgestattet werden könnten. Auf dieser Fläche ließe sich eine jährliche Stromproduktion von bis zu 3.344 MWh erzielen. Dies entspricht ca. 6% des Stromverbrauchs der TU Berlin.
Die Abschlusspräsentation vor dem Präsidium der TU Berlin hatte vollen Erfolg. Der Präsident Prof. Dr. Thomsen gab uns seine persönliche Zusage, dass die TU Berlin unser Vorhaben unterstützt, die Bauabteilung uns ein entsprechendes Dach für die Errichtung einer Photovoltaikanlage zuweist und uns bei der Umsetzung begleitet. Die Ergebnisse wurden alle in einer gemeinsam erarbeiteten Dokumentation festgehalten und für die Folgegruppe im nächsten Semester zur Verfügung gestellt. Und los ging es im Herbst 2014 mit dem Folgeprojekt „Solar Powers“.
Um zu zeigen, wie lohnenswert eine solche Bebauung wäre, planten wir das Pilotprojekt einer kleineren Anlage. Es hat sich im Herbst 2014 ergeben, dass wir für dieses Pilotprojekt ca. 500 m² des Daches der Volkswagen Universitätsbibliothek in der Fasanenstraße 88 nutzen dürfen.
Die Projektgruppe „Solar Powers“ machte sich direkt an die konkrete Umsetzung der entwickelten Idee: die Rechts-AG gründete einen gemeinnützigen Verein, der als Eigentümer und Betreiber der PV-Anlage fungieren wird. Pachtverträge für die Nutzung der Dachfläche mit der TU Berlin wurden ausgearbeitet, wonach der durch die Anlage erzeugte Strom an die Universität veräußert werden wird. Die Umsätze werden zum Einen die laufenden Kosten wie Versicherung und Wartung decken, zum Anderen werden die Überschüsse zur Förderung von (Bildungs-)Projekten zu Themen wie Erneuerbare Energien, Umweltschutz und nachhaltiges Wirtschaften verwendet werden.
Zum Bau der Photvoltaik-Anlage sind Geldmittel von insgesamt 50.000€ erforderlich. Die Mitglieder der AG Finanzierung beschäftigte sich auf mehreren Ebenen mit dieser Aufgabe: Sie kontaktierten Firmen, besuchten Fachmessen und bereiteten eine Crowdfoundingkampagne bei betterplace.org vor. Auch die Betreuung potentieller Sponsor*innen lag in ihrem Aufgabenbereich.
Die AG-Projektierung plante die zu bauende Anlage, holte erste Angebote von Fachfirmen ein und bereitete die Veranlassung erforderlicher Gutachten wie den statischen Nachweis des Gebäudes, das Brandschutzgutachten und den erforderlichen Nachweis für den Blitzschutz vor. Die AG Öffentlichkeit baute eine Homepage auf, gestaltete unseren Facebook-Auftritt, entwarf Flyer und kümmerte sich intensiv um die Bewerbung unseres Projekts.
Nach Abschluss des zweiten Seminars arbeitete eine Gruppe von Freiwilligen an der Umsetzung des Projekts weiter. Seit März 2017 betreibt der Verein erfolgreich die erste PV-Anlage auf der TU! Mit diesem Pilotprojekt konnten wir die Rentabilität für weiteres Engagement im Bereich der regenerativen Energien der Technischen Universität Berlin beweisen.